VCA U18 mit Platz acht mehr als zufrieden

In der Altersklasse 1995/96 geboren, belegten die Jungen des VC Angermünde einen beachtlichen 8. Platz bei den Deutschen Meisterschaften am Wochenende in Wetzlar. Die Angermünder Volleyballer spielten in dieser hohen Altersklasse das erste mal mit und schafften mit der Qualifikation als Nord Ostdeutscher Meister den größten Erfolg im männlichen Bereich.

 

Da stellt sich natürlich die Frage:  aber der VCA ist doch schon Deutscher Meister und mehrfacher Medaillengewinner bei den Nationalen Meisterschaften geworden… warum ist dieser Erfolg dann so hoch einzuschätzen? Die Antwort ist ganz einfach.

Deutscher Meister in der Altersklasse U14 (Kleinfeld 4 gegen 4) zu werden ist nun einmal etwas einfacher da die Gegner noch keine langjährigen Sportschüler in ihren
Reihen haben. Ab U16 und erst recht U18 und 20 ist dies nun einmal dann die Realität und es ist dann der Übergang vom Kleinfeld auf das Großfeld geschehen. Das ein Aussenstehender nur ein kleines Gefühl dafür bekommt auf welchem Niveau diese 16 und 17 jährigen dort spielen nur mal am Rande die Information, dass Spieler des Deutschen Meisters aus Friedrichshafen und so auch in anderen Teams bereits in der zweiten Bundesliga der Männer spielen und wir vom VC Angermünde unsere Spielpraxis in der Landesklasse Männer sammeln.
Aber nun zu den Eckdaten dieser tollen Platzierung. Die 16 besten Teams Deutschlands teilen sich in vier Viererstaffeln auf und die jeweils Ersten sind für das Viertelfinale am Sonntag früh gesetzt und die Zweiten und Dritten spielen am Samstag Abend überkreuz um das Erreichen. Der VCA musste im ersten Spiel gegen den TV Bliesen ran. Sie wurden vor zwei Jahren schon dritter dieser Titelkämpfe und hatten den wohl besten Aussenangreifer des Turnieres in ihren Reihen. Im ersten Satz verlief das Spiel noch auf Augenhöhe doch ab Mitte dieses Satzes zog Bliesen auf und davon und die Angermünder fanden überhaupt nicht mehr ins Spiel. Wenn man überlegt dass wir den SCC Berlin auf der Regionalmeisterschaft bezwangen und dann mit diesem Start vergleicht, gab es schon eine große Lücke. Zur gleichen Zeit spielten auf dem Nachbarfeld Eutin (Schleswig Holsstein) und Leipzig gegeneinander. Beide Teams waren Gruppengegner der Angermünder und die Beobachtung dieses Spieles sollten sich im Verlauf des Turnieres bemerkbar machen.

Mit der Auftaktniederlage mit 2:0 stand der VCA im nächsten Spiel gegen Eutin mit dem Rücken zur Wand, denn sie hatten mit 2:1 knapp gegen Leipzig verloren und bei einer möglichen Niederlage gegen die Beacher aus dem Norden hätte mit Platz vier in der Vorrunde am Ende nur noch Platz 13-16 rausspringen können. Die Jungs um Kapitän Artur Weber setzten aber zu einer Steigerung an, die alle mitgereisten Eltern
beeindruckte. Denn auch wir haben mit Artur Weber einen Jugendnationalspieler in den Reihen und mit Bastian Gossow einen mit großer Perspektive in die gleiche Richtung. Beide sind seit einer Saison beim VC Olympia Berlin und trainieren auch sieben mal die Woche. Doch mit zwei Jungs gewinnt auf diesem Niveau keiner mehr einen Blumentopf. Sie sind zwar die erfahrenen Hasen, doch der große Trumpf war das gesamte Team. Ob Tobias Öser, Paul Seidel, Franz Wannrich, Anton Janzen, Johannes
Petzold, Christoph Groß oder Robert Drehmel, alle riefen das ab was sie drauf hatten oder teilweise mehr als erwartet. Es machte einfach Spass diesen Jungs auf ihrem Weg zuzuschauen.

Nervenstark und immer besser eingespielt gewannen sie nicht nur 2:1 gegen Eutin sondern sicherten sich mit dem 16:14 im Tiebreak gegen Leipzig den zweiten Platz in der Staffel. Gerade der Nervenkitzel beim Stand von 14:10 gegen uns und den sechs
Breakpunkten in Folge gegen Leipzig verschafften den Eltern und Trainern mehr als nur Herzrasen. Damit war klar, dass der VCA gegen den Gruppendritten VC Dresden und Leipzig als Dritter gegen Braunschweig dem zweiten um den Einzug ins Viertelfinale spielen mussten. Wenn man weiß, dass alle hier genannten Teams aus Sportschülern bestehen und oft schon seit der fünften Klasse im Internat sind kann man das was die Jungs dann abriefen erst einmal richtig einordnen. Dresden hatte zu keiner Zeit des Spieles die wirkliche Chance zu gewinnen. So gut wie immer führte der VCA und überzeugte auf ganzer Strecke. Mit dieser Steigerung von Spiel zu
Spiel sicherten sie sich nicht nur das 25:21 und 25:19 gegen Dresden, sondern hatten am nächsten Morgen die Chance eine Medaille zu gewinnen.
Die Sieger dieser Viertelfinals sind nämlich immer auch Gewinner einer Medaille, denn Platz drei wird schon seit Jahren nicht ausgespielt. Der Gegner war kein geringerer als der amtierende Meister der U16 von vor zwei Jahren dieser Jungs und schon da standen sich beide Teams im gleichen Spiel gegenüber und fast alle der vielen Eltern waren auch schon damals bei diesem denkwürdigen Match dabei. Doch diesmal sollte nicht der Schiri für die Entscheidung sorgen, sondern alle Anwesenden sahen ein Spiel was sie bis dahin von den Jungs wohl nicht mal erwartet hatten. Es ging sofort los wie die Feuerwehr, Ballwechsel mit kernigen Angriffen beendet stand es kurz 4:4 bis Mühldorf durch eine spektakuläre Abwehraktion und einer kleinen Schwächephase der Angermünder bis auf 19:10 davon zogen. Doch wir kamen wieder zurück und gerade Anton Jancen und Franz Wannrich (erst 1997 geboren und zwei Jahre jünger) wuchsen über sich hinaus. Bis auf 25:22 kam der VCA heran und liess sich im zweiten Satz nicht beirren. Immer in Führung liegend wuchteten Bastian Gossow und Tobi Öser die Bälle auf das Parket der Gegenseite und beim Stand von 23:22 für den VCA hoffte jeder auf ein gutes Ende. Immer wieder angeführt vom Kapitän Artur schwächelte gerade in dieser so entscheidenen Phase die Genauigkeit in den Angriffsaktionen und Mühldorf gewann durch drei Punkte in Folge mit 25:23.
Natürlich liegen Freud und Leid sehr sehr dicht beieinander, aber mit ein wenig Abstand kann man einfach nur stolz auf diese Leistung sein, denn Angermünde hat im Geschäft der ganz großen Vereine richtig gut mitgemischt.

Allein die Tatsache welche Teams im Vorfeld ausgeschalten wurden, welche großen Namen hinter uns einkamen und wie dicht wir dem Deutschen Meister Friedrichshafen auf den Fersen gewesen sind (Mühldorf verliert gegen Friedrichshafen im Halbfinale auch nur 25:21;25:23) verdient höchsten Respekt.
Die beiden weiteren Platzierungsspiele gegen Schwerin und noch einmal Bliesen gingen zwar verloeren, doch war jetzt auch wirklich Zeit für Christoph Groß und Robert Drehmel (beide wie Franz 1997 geboren) zu größeren Spielanteilen zu kommen und somit eine optimale Vorbereitung auf die U16 DM am Himmelfahrtswochenende zu leisten. Beide zeigten im gesamten Verlauf des Turnieres ihre Klasse und waren stets zur Stelle wenn einer der ersten Sechs wackelte. Diesen Einsatz in den beiden letzten Spielen hatten sie sich mehr als verdient und enttäuschten auch hier nicht. An dieser Stelle sei noch einmal allen Eltern und mitgereisten Fans und denen die zu Hause die Daumen gedrückt haben GROSSER DANK. Die Verantwortlichen, der Verein und alle Eltern sind stolz auf euch.